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Recycling-Sporttaschen - PVC-frei und PET-recycelt

Eine Sporttasche sollte nicht nur bequem tragbar und absolut reißfest sein, sondern auch aus recycelten Materialien bestehen.
Text von Johannes Thalmayr
7/12/2021
SporttaschenSporttaschen

Was macht eine gute Sporttasche aus?

Man möge mich ob der möglicherweise mangelnden Hygiene schelten, aber ich gebe es hier und jetzt offen zu: Ich besitze seit Jahren nur eine Sporttasche. Und die ist zugleich auch meine Reisetasche. Inhalt Wochentags also: Tennissocken und verschwitze Shorts; Inhalt am Wochenende: Jeans, Polo-Shirt und Chino-Shorts. Weil man ja doch mal schnell ‘nen Kurztrip unternimmt. Ob die Tasche bei wirklich jedem Wechsel des Verwendungszweckes gewaschen und/oder desinfiziert wird? Ich enthalte mich.

Was ich damit nur andeuten möchte: So eine Sporttasche kann schon verdammt praktisch sein. Deswegen sollten wir ja auch alle eine zuhause haben. Und zwar eine wirklich gute. Doch woran misst sich das? Was heißt ‚wirklich gut‘? Für uns bedeutet das: Die Sporttasche sollte nicht nur bequem tragbar und absolut reißfest sein, sondern auch aus recycelten Materialien bestehen.

Und es gibt sie, diese Sporttaschen, die all das in sich vereinen. Sie bestehen zum Beispiel aus recycelten PET-Flaschen (rPET) und kommen ohne das umwelt- und gesundheitsschädliche PVC aus. Also: gut für die Umwelt, gut für uns, uns wirklich gute Sporttaschen. Zum Beispiel von diesen vier Marken.

Patagonia

Wenn es um nachhaltig hergestellte Duffle Bags geht, sind die Kalifornier aus Ventura eine 1A-Anlaufstelle. Sie verwenden für ihre Sporttaschen unter anderem Polyester aus recyceltem Plastik und beschichten es mit dem Kunststoff Polyurethan, der, ähnlich wasserbeständig wie PVC, nach Angaben der Marke selbst, nicht so umweltschädlich ist. Obwohl man ohnehin schon eine Menge für die Umwelt unternimmt — Patagonia-Gründer Yvon Chouinard war 2002 einer der UrheberInnen des Projektes  „1% for the Planet“, das Unternehmen dazu aufruft, ein Prozent ihrer Umsätze für den Schutz und die Erhaltung der Umwelt zu spenden —, geloben die Kalifornier auch im Falle des Polyurethan Besserung. So wird aktuell an einer biobasierten oder recycelten Alternative mit ähnlichen Eigenschaften geforscht und gearbeitet. Das bluesign®-Siegel, das die ökologische Unbedenklichkeit in Hinsicht auf die Nutzung von Chemikalien in der Textilherstellung zertifiziert, tragen allerdings auch die aktuellen Duffle Bags schon.

Pinqponq

Nur weil im Titel „Sporttaschen“ steht, heißt das ja nicht, das wir hier nur Duffle-Bags und Umhängetaschen besprechen. Nein, wir brechen mit den Konventionen. Und das aus gutem Grund. Denn die Rucksäcke der Kölner Marke pinqponq sind nicht nur so strapazierfähig, dass man sie bedenkenlos zum Sport und auch sonst überall mit hinnehmen kann, sondern bestehen auch noch zu 100 Prozent aus recyceltem Polyethylenterephthalat aus der Familie der Polyester.

Was ist das denn? Na ja, PET-Flaschen eben, die gesammelt, zerkleinert, gewaschen, geschmolzen, pelletiert, zu neuem Garn gezogen, verwoben und gefärbt, zu tollen, neuen Rucksäcken werden — vegan und ohne den neuerlichen Einsatz von Rohöl.

Ucon Acrobatics

Die mittlerweile gar nicht mehr so junge Marke Ucon Acrobatics —Gründung 2001 — aus Berlin-Friedrichshain, schreibt ihrem Design drei wesentliche Attribute auf die Fahnen: Minimalismus, Innovation und Funktionalität. Hinzu kommt — gerade mit den Rucksäcken und Taschen der „Stealth“-Serie — die Nachhaltigkeit.

Jeder Rucksack besteht aus circa 20 PET-Flaschen und einer wasserdichten Innenbeschichtung aus thermoplastischen Elastomeren (TPE). Die kommen, im Unterschied zu PVC, ohne giftige Weichmacher aus und sind besser recycelbar. Gelungene Designakrobatik zwischen Berlin-City-Style und nachhaltiger Ästhetik.

VAUDE

Die zweitälteste der hier aufgeführten Firmen — VAUDE wurde 1974 gegründet, Patagonia ein Jahr früher — kommt aus Tettnang in der Nähe des Bodensees. Und auch dort ist der Verzicht auf PVC eine Frage des Selbstverständnisses. Auch auf Stoffe aus der Gruppe der Per- und polyfluorierten Chemikalien (unter der Abkürzung PFC zusammengefasst) verzichtet man in der Beschichtung der Taschen und Kleidung mittlerweile vollständig. Stattdessen setzt man in Baden-Württemberg seit einigen Jahren auf das sogenannte Vaude Eco Finish und kommt ganz ohne gesundheits- und umweltschädliche Imprägnierstoffe aus. Leider, und das gehört auch zur Wahrheit, sind flourcarbonfreie Imprägnierstoffe nicht so haltbar, wie jene mit PFC. Deshalb sollten PFC-freie Outdoor- und Sporttaschen nach dem Waschen regelmäßig (und natürlich PFC-frei) re-imprägniert werden. Klar ist das ein bisschen Arbeit, aber die sollte einem eine hochwertige (und im besten Falle recycelte) Sporttasche schon wert sein.

 

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