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Faire Kindermode: Darauf sollten Eltern achten

Vom Baby-Body bis zum hippen Hoodie: Kinderkleidung entsteht oft unter menschenunwürdigen Bedingungen und enthält bedenkliche Schadstoffe. Doch es geht auch anders – faire Kindermode setzt auf Qualität und Nachhaltigkeit.
Text von Tanja Busch
5/27/2021
Faire KindermodeFaire Kindermode

Faire Kindermode: Besser für Umwelt und Mensch

 

Da Babys und Kinder oft schnell aus ihrer Kleidung herauswachsen, kaufen viele Eltern in erster Linie günstige Teile. Doch billige Kleidungsstücke sind oft mit bedenklichen Stoffen belastet. Die Fast Fashion-Branche bedient sich zwar vorwiegend konventioneller Baumwolle, die allerdings ressourcenverschwendend erzeugt wird und oft mit umweltschädlichen Färbemitteln behandelt wurde. Es ist sinnvoll, Marken zu wählen, die ökologisch und sozial verträglich herstellen. Dies kommt auch deinem Kind zugute: Die empfindliche Haut ist weniger Chemikalien ausgesetzt.

Doch wie erkennt man faire Kindermode? Ob Baby-Strampler oder Teenie-Shirt: Eltern stehen beim Kauf von Kleidung häufig vor der Frage, ob die Sachen wirklich nachhaltig sind. Darauf kannst du achten:

 

Durchdachtes Modedesign

 

Das Shirt ohne modischen Aufdruck, das Kleid aus unempfindlichem Leinen, der Pullover mit schlichtem Schnitt: HerstellerInnen von fairer Kindermode designen die Kleidungsstücke so, dass diese besonders langlebig und zeitlos sind. Auf diese Weise können die Teile später auch von weiteren Kindern getragen werden – und es fällt weniger textiler Abfall an.

 

Biologisch erzeugte Materialien

 

Faire Kindermode-Labels verwenden möglichst biologisch erzeugte Naturfasern, zum Beispiel Bio-Baumwolle. Solche Kleidung ist frei von bedenklichen Chemikalien, was die zarte Haut deines Kindes schont.

Einige Brands setzen zudem nur natürliche Farbstoffe in ihrem Sortiment ein. Das verhindert Allergien, die auf Schadstoffe zurückzuführen sind. Auch bei den Knöpfen ist Natur angesagt: Bei manchen Labels bestehen sie zum Beispiel aus Muscheln oder Kokosnüssen.

 

Faire Kindermode

Faire Produktion

 

Verantwortungsbewusste Modemarken achten darauf, dass ihre Produktionsbetriebe Arbeits- und Menschenrechte wahren. Je kleiner die Lieferkette, desto besser ist dabei die Möglichkeit der Nachverfolgbarkeit. Verlässliche Beweise, dass die Produktionsstätten fair arbeiten sind unter anderem auch Zertifizierungen wie „Fairtrade“ und Audits durch unabhängige DrittanbieterInnen, die standardisierte Überprüfungen der Betriebe vornehmen. Das ist essentiell, da in zahlreichen Produktionsländern ArbeiterInnen keine existenzsichernden Löhne erhalten und Kinderarbeit keine Seltenheit ist. In Indien, so die Frauenrechtsorganisation Femnet e.V., liegt der Anteil von Kinderarbeit bei 26 Prozent.

Rücknahme & Recyceln

 

Nachhaltig ist Kleidung vor allem dann, wenn sie sich wiederaufbereiten lässt und so ein längeres Leben erhält. Stichwort: Kreislauffähigkeit.

Einen solchen Beitrag leisten bereits einige Kindermodemarken, so zum Beispiel der Outdoor-Ausrüster Vaude. VerbraucherInnen können die dort gekaufte Kleidung unabhängig vom Zustand zurückgeben. Dafür erhalten sie einen Gutschein. Im nächsten Schritt reinigt und repariert das Unternehmen die Stücke. Andere KundInnen können anschließend die Secondhand-Teile günstiger erwerben.

Auch wenn es Spaß macht, neue Shirts und Jeans für die lieben Kleinen zu kaufen: Wir konsumieren hierzulande viel zu viel Kleidung und verschwenden dadurch jede Menge Ressourcen. Deshalb ist es gut, Kleidungsstücke gebraucht zu kaufen. Zudem sind mögliche Schadstoffe bereits aus ihnen herausgewaschen – das wiederum fördert die Gesundheit der TrägerInnen.


Hohe Transparenz

 

Ein guter Wegweiser für faire Kindermode sind Zertifikate und Siegel am Etikett der Kleidung. Diese garantieren dir eine soziale und ökologische Herstellung. Das GOTS-Siegel (Global Organic Textile Standard) stellt beispielsweise sicher, dass die Hersteller in allen Verarbeitungsschritten soziale Mindeststandards einhalten. Zudem sieht der ökologische Standard vor, dass grundsätzlich alle Produkte, die das GOTS-Siegel tragen, zu mindestens 70 Prozent aus biologisch erzeugten Naturfasern bestehen. Das Kleidungsstück trägt dann die Bezeichnung „hergestellt aus x% kbA/kbT Fasern“. Für die strengere GOTS-Kennzeichnung „Bio“ und „kbA/kbT“ ist ein Anteil von 95 Prozent biologisch erzeugter Naturfasern erforderlich.

Hast du dich auch schon mal gefragt, aus wie vielen Komponenten eine Kinderjeans oder die Lieblingsjacke besteht? Oder welche Länder das Shirt deines Kindes bereist hat, bevor es im Shop ankam? Faire Modelabels schaffen Transparenz, indem du die gesamte Lieferkette nachvollziehen kannst – zum Beispiel auf ihrer Website oder via QR-Code im Pflegeetikett des Teils.

So kannst du etwa beim Hamburger Bekleidungsspezialisten Elkline die Pieces mit der Handykamera scannen und dich dann informieren, wo die Bestandteile herkommen – von den Naturfasern bis hin zum Reißverschluss.

 

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