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„Wear Me 30 Times“: Eine Fashion App verändert die Sicht auf Konsum

Gut für die Umwelt, gut für das Gewissen: Die App „Wear Me 30 Times“ ruft VerbraucherInnen und Fashion Brands zu einem verantwortungsvollen Umgang mit Mode auf.
Text von Corinna von Bassewitz
5/18/2021
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„Wear Me 30 Times“ treibt den Wandel voran

 

Die globale Modeindustrie war 2018 für rund 2,1 Milliarden Tonnen Treibhausgasemissionen verantwortlich. Um dem Pariser Klimaabkommen gerecht zu werden, muss die Branche in den nächsten Jahren 1,1 Milliarden Tonnen Emissionen einsparen. Veränderung im Verhalten der KonsumentInnen machen dabei 20 Prozent aus.

Eine gesellschaftliche Bewegung kann jedoch durchaus Veränderungen bewirken. Wir beobachten einen langsamen Wandel von Fast Fashion hin zu Fair Fashion. Und der beginnt mit einer simplen Frage: Werde ich ein Kleidungsstück mindestens 30-mal tragen, bevor ich es entsorge?

Gestellt wurde diese Frage von Livia Firth, italienische Umweltaktivistin und Gründerin von Eco Age und The Green Carpet Challenge, als sie 2016 die #30times-Kampagne ins Leben rief. Diese zielt darauf ab, das Bewusstsein der KonsumentInnen in Bezug auf Abfallvermeidung in der Modeindustrie zu schärfen. Im September 2020 wurde in Anlehnung an Livia Firth‘ Kampagne die App „Wear Me 30 Times“ während der Fashion Week in Mailand vorgestellt.

 

Kleidung – eine Investition fürs Leben

 

Die Slow Fashion-Initiative „Wear Me 30 Times“ entstand in Kooperation mit dem Öko-Label Maakola aus Ghana und Genuine Way, einem Tech-Unternehmen aus der Schweiz, das die Bewegung für verantwortungsvollen Konsum mit einer eigens dafür entwickelten Blockchain Technologie unterstützt.

Die Botschaft von „Wear Me 30 Times“: Kleidungsstücke künftig als eine Investition fürs Leben sehen und nicht als Wegwerfteile, die nach ein paar Mal tragen auf der Mülldeponie landen. Wenn wir ein einzelnes Kleidungsstück öfter tragen und so seine Lebensdauer verlängern, reduzieren wir Treibhausgasemissionen, die durch die Produktion von Textilien und auch die negativen Umwelteinflüsse, die durch die Entsorgung von Kleidung entstehen. Die App hilft VerbraucherInnen zu verstehen, wie sich ihr Handeln auf die Umwelt auswirkt.

 

So funktioniert “Wear me 30 Times”

 

„Wear Me 30 Times“ verlinkt Marken und VerbraucherInnen interaktiv. Für jede Brand, die an dem Programm teilnimmt, – inzwischen sind es über 30 –, erstellt „Wear Me 30 Times“ einen QR-Code, den das Label auf dem Tag seiner Kollektionsteile anbringen muss. Wer eines dieser Kleidungsstücke kauft, kann die App herunterladen, den QR-Code scannen, seine Daten eingeben und dann ein Selfie mit dem Teil machen. Dieses wird dann auf den Social-Media-Kanälen von „Wear Me 30 Times“ geteilt, um auf die Marke aufmerksam und das eigene Engagement für die Umwelt transparent zu machen. Jedes Mal, wenn dieses Kleidungsstück getragen wird, wird das zum persönlichen „Wear Me 30 Times“-Konto hinzugefügt. Ist der 30-mal-Tragen Meilenstein erreicht, erhalten KonsumentInnen Gratisartikel oder Gutscheine der betreffenden Marke. Win-win auf ganzer Linie.

 

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