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Duftstoffe in Naturkosmetik – geht das?

Duftstoffe in Naturkosmetik können allergische Reaktionen verursachen. Doch die Allergieauslöser sind mitunter schwer zu erkennen. Darauf solltest du vor dem Kauf eines Produkts achten.
Text von Tanja Busch
6/2/2021
Duftstoffe in NaturkosmetikDuftstoffe in Naturkosmetik

Allergien durch Duftstoffe

 

Lavendelnoten im Duschgel, Zitronenaromen in der Körperlotion: Düfte hinterlassen einen angenehmen Geruch auf der Haut und wirken wohltuend. Doch Duftstoffe in konventionellen Kosmetika sind, neben weiteren synthetischen Inhaltsstoffen, häufig Auslöser von Allergien. Nach Angaben des Deutschen Allergie- und Asthmabundes (DAAB) reagieren 15 bis 20 Prozent der Bevölkerung in Deutschland mit Hautrötungen, Juckreiz, Schuppung, Brennen und Bläschen allergisch auf diese Kontaktallergene.

 

  • Es ist mitunter schwierig, allergieauslösende Duftstoffe zu identifizieren. Sie können in jedem Produkt, auch in Naturkosmetik, enthalten sein – ohne benannt zu sein. Mitunter bezeichnen Hersteller Duftstoffe schwammig als „Parfum“, „Aroma“ oder „Fragrance“, um die exakte Zusammensetzung zu verschleiern. So erfahren VerbraucherInnen nicht, ob der Duft von einem ätherischen Öl stammt, naturidentisch oder synthetisch ist.

 

  • Eine strengere Regelung legte das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) immerhin für 26 Duftstoffe fest, die am häufigsten bei VerbraucherInnen Allergien hervorrufen. Wenn ihre jeweilige Menge einen Grenzwert im Produkt überschreitet, müssen sie namentlich gekennzeichnet werden. Dazu zählen zum Beispiel Citral, Geraniol und Linalool.

 

  • Der Grenzwert beträgt innerhalb der Europäischen Union 0,01 Prozent bei abspülbaren Kosmetika wie Duschgel oder Shampoo. Ganze 0,001 Prozent ist die Grenze bei Kosmetik, die auf der Haut verbleibt, etwa Creme, Make-up oder Deo.

 

Auch Düfte in Naturkosmetik können Allergien auslösen

 

Wer allergieauslösende Duftstoffe meiden möchte, greift besser zu Naturkosmetik. Aber aufgepasst:

  • Naturkosmetik ist kein gesetzlich geschützter Begriff. Daher kannst du dich nicht immer auf die Angaben des Herstellers verlassen.

 

  • Hilfreich bei der Wahl ist, auf Siegel wie das BDIH vom Bundesverband der Industrie- und Handelsunternehmen für Arzneimittel, Reformwaren, Nahrungsergänzungsmittel und kosmetische Mittel e. V. zu achten. Dieses stellt zumindest sicher, dass es sich um zertifizierte Naturkosmetik handelt, die keine synthetischen Duftstoffe erlaubt. Was du aber bedenken solltest: Auch natürliche Duftstoffe, die aus pflanzlichen Rohstoffen gewonnen werden, können Allergien auslösen.

 

Vorsicht bei ätherischen Ölen

 

Duftstoff-Allergiker müssen auch bei ätherischen Ölen achtgeben. Ein Großteil der vom BVL markierten 26 kritischen Duftstoffe sind auch natürliche Bestandteile ätherischer Öle. Die Substanz Limonen kann beispielsweise Allergien auslösen und steckt in vielen Pflanzendüften, angefangen von Orange, Zitrone und Bergamotte bis zu Latschenkiefer und Tanne.

Luft oder Licht beeinflussen, inwieweit ein Duftstoff allergen wirkt. So kann etwa Limone in Bergamottenöl hautreizend wirken, wenn es in Kontakt mit Sauerstoff kommt. Zertifizierte Naturkosmetika, die mit ätherischen Ölen parfümiert sind, testest du am besten zuerst am Handgelenk. Wenn nach rund einer Minute keine Rötungen oder Irritationen auftreten, weißt du, dass du nicht allergisch auf die Duftstoffe reagierst.

 

Tipp für Hyper-Allergiker

 

Wer sicher gehen möchte, dass Kosmetikartikel weder natürliche noch synthetische Duftstoffe enthalten, kann den jeweiligen Hersteller kontaktieren oder sich am DAAB-Label des Deutschen Allergie- und Asthmabundes orientieren. Die von ihm ausgezeichneten Produkte sind frei von jeglichen Duftstoffen und Allergien auslösenden Konservierungs- sowie Farbstoffen.

 

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